„Da rutscht man wohl so rein…“
Anfang November besuchte das Urgestein des Karabetts, Jürgen Becker, das Kulturforum Schloss Dilborn in Brüggen und zog die Zuschauer mit seinem Programm „Der Künstler ist anwesend“ in seinen Bann.
Seit einer Stunksitzung 1984 ist Jürgen Becker der „verrückten“ Idee verfallen, Kabarett zu betreiben und hat bis heute an dieser Idee festgehalten.
Auf der Suche nach seinen Inhalten wagt er sich gern auf für ihn unbekanntes Territorium. „Kunst sei schön, aber wenn man keine Ahnung hat, muss man sich eben Wissen aneignen“. Während Jürgen Becker früher in der Schule „genötigt“ wurde, sich auf wenig interessante Art und Weise mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen, so bildet er sich heute weiter und teilt sein neu erworbenes Wissen unterhaltsam und humorvoll mit dem Publikum.
Gleich zu Beginn enthüllte Jürgen Becker eine Kopie des berühmten Bildes „Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen“ von Max Ernst und gab im weiteren Verlauf stimmungsvoll und schelmisch einen kunstgeschichtlichen Überblick. Dabei stellte er das Spannungsverhältnis von Kunst und Religion dar und brachte die Politik in Verbindung mit der Kunst. Es folgten Sprüche wie: “ Wer politisch tot ist, hängt da irgendwo in Brüssel rum.“ oder „Bush hat man angesehen, dass er ein Arschloch ist.“
Am Ende des Programms wurde das Publikum mit jeder Menge Kölsch versorgt, sodass gewitzt und erheitert das Gespräch mit Jürgen Becker, der sich ausgiebig Zeit nahm, gesucht werden konnte.
Auf die Frage, warum Jürgen Becker ausgerechnet im Kulturforum Schloss Dilborn auftritt, antwortete er, dass er gern neue Gegenden erkundet und Veranstaltungsorten aufgeschlossen gegenübersteht.
Besonders angetan hat ihn allerdings das Publikum: „Hier machen sich die Leute sehr schick. In Köln sehen die Leute immer aus, als kommen sie aus dem Kartoffelkeller.“
Fotos: ©Andre Meinert
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